Marcus de Winter | Blog
Es ist so weit, nach mehr als zweieinhalb Jahren des warten werde ich mich mit dem deutschen Schauspieler SabinTambrea am Nachmittag in Berlin Köpenick treffen. 16 Uhr, S-Bahnhof Köpenick. Corona bedingt mussten wir unser Vorhaben immer wieder verschieben, nun klappt es endlich. Einen Tag zuvor meldet sich Sabin noch einmal und erkundig sich, ob es wie vereinbart dabeibleibt – ja es bleibt alles wie besprochen.
Medial aufgefallen ist mir Sabin in der Amazon Prime Serie „Berlin Station“ in er in einem Kapitel drei Charakteren spielt. Zum einen, einen absolut fertig abgewrackten IS-Terroristen, der irgendwo in meinem US-Geheimgefängnis am Arsch der Welt einsitzt, dann einen charmanten Killer, später einen großen Transvestiten – alle drei Charakteren, die perfekt in Szene gesetzt werden. Wirklich erste Sahne. Andere kennen Sabin in den Serien Babylon Berlin, Ku´damm 56, König Ludwig II. Ohne den Honigtopf zu sehr zu in Anspruch zu nehmen, aber Sabin kann alles spielen, sehr flexibel und vor allem ausdrucksstark.
2020-2021
im Jahr zwei der „Pandemie“, besser gesagt im dritten Jahr haben wir endlich eine Möglichkeit gefunden, uns zu treffen. Sabin steht derzeit wieder vor der Kamera und an seinem einzigen freien Tag setzen wir das Fine Art Fotografie Projekt um. Ich denke, es wird gut werden.
Ein wenig habe ich die letzten zweieinhalb Jahre schon genervt und den guten Sabin vielleicht an den Rand des Wahnsinns gebracht – wann man denn sich endlich trifft. Oftmals ist das so, dass aus der anfangs Euphorie nach der Zeit das Interesse nachlässt – das soll jetzt keine Kritik sein, sondern ist ebenso wie es ist. Man muss höflich am Ball bleiben, um seine Ziele durchsetzen zu können. Es ist immer eine Gratwanderung, zumal sich die Situationen auch verändern können. So habe ich auch schon mal Shootings zugesagt und später gedacht, brauche ich jetzt nicht so sehr, aber Wort halten muss sein und ich erwarte das von Künstlern ebenso. Auch wenn es damals (als man zugesagt hat) durchaus interessant war, heute aber nicht mehr so sehr, muss die Zusage professionell abgearbeitet werden.
Frank Schöbel
ist so freundlich und fährt mich zum S-Bahnhof Köpenick. Der gute Frank ist so ein feiner Kerl, er hätte es überhaupt nicht nötig, macht es aber trotzdem. Frank, seine Frau ist begeistert, dass ich SabinTambrea fotografiere.
Frank setzt mich am Rathaus Köpenick ab
„immer geradeaus, dann kommst Du zum Schloss Köpenick“. Wir geben uns eng verbunden gegenseitig die Hand und bleiben im gegenseitigen Kontakt.
Angekommen am Schloss Köpenick warte ich auf SabinTambrea, der mich anruft und sagt, er sei gleich da „bist Du das mit dem Rucksack der am Eingang steht?“ – „ja das bin ich“ – „ich suche hier wie ein Irrer einen Parkplatz“. Kurze Zeit später kommt Sabin mit seinem Kleidersack. Wir kommen gut ins Gespräch und suchen uns den ersten passenden Platz – es ist tierisch heiß und uns läuft der Schweiß förmlich überall entlang. Ich denke mir, das wird nicht einfach werden, bei dem Stand der Sonne und den Bäumen – kein sauberes ruhiges Licht. Wir besprechen das erste Outfit und schon geht’s los. Man muss guten Schauspieler eines lassen, sie wissen ganz genau sich optisch in Szene zu setzen.
Wir kommen gut voran, ich denke, es wird ein wirklich gutes Ergebnis kommen, man hat so sein eigenes Gefühl, ob es läuft oder zähflüssig, schwer wird. Nachdem Sabin die Rolle von König Ludwig II. gespielt hat – in Anlehnung zu Helmut Berger seiner damaligen Rolle, versuche ich bestimmte Posen ähnlich umzusetzen. Helmut Berger hatte in jungen Jahren hohe Wangenknochen und ein sehr markantes und ausdrucksvolles Gesicht. Für SabinTambrea trifft das gleich zu. Vor über 15 Jahren hatte ich einen kurzen Kontakt zu Helmut Berger, aber es kam leider kein persönliches Treffen zustande. Zu exzessiv war das Leben von Berger, das seine Spuren hinterlassen hat. Von seinem Manager erfahre ich, dass Helmut sich aus der Öffentlichkeit komplett zurückgezogen hat. Lass es Dir gut gehen, Helmut und genieße die Zeit.
Das Shooting ist beendet. Sabin und ich kommen ins Plaudern, beiderseits erkundigen wir uns, was es so an Neuigkeiten gibt und was als Nächstes ansteht. Sabin erzählt, dass er demnächst die Rolle des „Goebbels“ spielen wird. Meinerseits sage ich, dass ich den Schauspieler Thomas Arnold morgen vor der Kamera habe.
„Bestell mal Thomas viele Grüße von mir, wir kennen uns aus verschiedenen Dreh“, sagt Sabin. Irgendwie kennt jeder jeden, logisch.
3 von 5 limitierten Fine Art Fotografien in unterschiedlichen Bildformaten, doppelt signiert und nummerisch holografiert